Wie eine Faszienrolle Ihren Bewegungsspielraum nachhaltig verbessern kann
Der Trend ist unübersehbar: Die Faszienrolle ist angesagt. Kaum ein Onlineshop, der die Trainingsgeräte aus Kunststoff nicht verkauft. Die Nachfrage ist entsprechend groß. Doch welche Faszienrolle ist für welchen Zweck geeignet? Was taugen sie? Wofür werden sie angewendet? Wie sagen Ihnen, wie Sie mit diesen Rollen (auch Blackroll genannt) Ihrem Körper etwas Gutes tun können.
Es gibt sie in allen Farben, Größen und Formen, und sie sind in immer mehr Haushalten anzutreffen: Faszienrollen. Am weitesten Verbreitet ist die zylinderförmige Blackroll. Mit ihr sind unzählig viele Übungen möglich. Doch es gibt Faszienrollen auch in runder Form. Mit Aussparung (einer Mulde in der Mitte) und ohne. Um es gleich vorweg zu nehmen: Mit einer Faszienrolle trainieren Sie effektiv und schonend. Die Anschaffung eines solchen Gerätes lohnt sich!
Was sind Faszien eigentlich?
Ganz sicher ist Ihnen bei der Zubereitung eines Stückes Fleisch schon mal diese weiße Haut aufgefallen, die das Fleisch umschließt. Das sind Faszien. Es gibt sie auch bei Obst. Bei Orangen zum Beispiel geben sie der Frucht die Form und grenzen die Bereiche untereinander ab. Ganz genau so ist es auch bei uns Menschen. Doch Faszien trennen nicht nur ab, sondern sie sorgen auch dafür, dass die Lymphe (die in den Lymphgefäßen enthaltene Flüssigkeit) dazwischen abgeleitet wird. Kommt es zu einem Stau dieser Flüssigkeit, können Faszien verkleben.
Was hat die Körperspannung mit den Faszien zu tun?
Das kennen wir alle: Wenn wir gestresst sind, nimmt unsere Körperspannung zu. Wir sagen dann, dass wir angespannt sind. Tatsächlich aber sind es die Faszien, die angespannt sind. Wer in diesen Momenten nicht für Entspannung sorgt, setzt einen Teufelskreis in Gang, der nur schwer wieder zu verlassen ist. Am Ende steht ein (oft noch junger) Mensch, der sich schon bei den kleinsten körperlichen Aktivitäten verletzen kann. Sind die Faszien verspannt, genügt oft schon eine falsche Bewegung, um Muskeln zu zerren. Gift für unsere Faszien sind also:
- Stress
- Bewegungsmangel
- Falsche Sitzhaltung bei der Arbeit
- Operationen
Das alles führt dazu, dass sich unsere Faszien verkürzen und/oder verhärten. Dadurch werden sie starr und unbeweglich, verlieren ihre Gleitfähigkeit und grenzen dadurch unseren Bewegungsspielraum ein. Oft geht das auch mit Schmerzen einher. Höchste Zeit also für eine Faszienrolle.
Wie funktioniert eine Faszienrolle?
Die Faszienrolle löst die Verspannungen. Das ist schon alles. Genau genommen können Sie das auch mit den eigenen Händen erreichen, aber wer kommt schon überall hin, ohne sich zu verbiegen? Auch der Physiotherapeut kann den Faszien effektiv helfen. Doch auch zuhause können Sie für eine Lockerung der Faszien sorgen. Letztendlich massieren Sie sich mit einer Faszienrolle selbst. Die Anwendung ist denkbar einfach. Man legt sich zum Beispiel mit der oberen Rückenpartie vorsichtig auf die Rolle und beginnt damit, von den Schulterblättern bis hoch zum Nacken und wieder zurück zu rollen. Dabei können Sie so gut wie nichts falsch machen. Achten Sie einfach darauf, was Ihr Körper Ihnen sagt. Sobald Sie Schmerzen verspüren, sollten Sie es etwas langsamer angehen lassen.
Es ist jedoch normal, dass man anfangs einen Schmerz verspürt, der sich anfühlt, als würde man auf einen blauen Fleck drücken. Dieses Gefühl wird aber von Mal zu Mal besser. Falls nicht, fragen Sie Ihren Physiotherapeuten. Er kann herausfinden, woran es liegt. Grundsätzlich sollten Sie den Druck durch die Rolle auf den Körper durch Ihr Gewicht dosieren.
Hier finden Sie einen Film, wie eine Faszienrolle funktioniert.
Faszienrollen gibt es in vielen Farben
Ihre neue Faszienrolle muss nicht langweilig und einfarbig daherkommen. Es gibt sie in allen möglichen Farben und Formen. Mitunter sind die Blackrolls, ganz im Gegensatz zu ihrem Namen, knallig bunt. Das hat auch einer der bekanntesten Hersteller „Blackroll“ erkannt und liefert seit einiger Zeit die „Blackroll Orange“ aus.
Gibt es einen Unterschied zwischen einer Faszienrolle von Amazon und einer Blackroll?
Nein. Der Name „Blackroll“ ist nur ein Markenname. Ein geschützter noch dazu. Letztendlich sind aber auch alle anderen Rollen für das Faszientraining geeignet. Blackrolls allerdings bürgen für Qualität. Sie werden in Deutschland hergestellt und entsprechen höchsten Qualitäts-Standards. Es kann passieren, dass eine billige Faszienrolle aus dem Internet im Laufe der Zeit kaputt geht, weil das Material einfach minderwertig ist. Uneingeschränkt empfehlenswert sind daher die Produkte, die eben auch etwas teurer sind.
Wie oft sollten Sie mit einer Faszienrolle trainieren?
Es genügen bereits wenige Minuten täglich. 15 bis 20 Minuten für ein Ganzkörpertraining sind genug. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu lange an einer Stelle rollen. Wer Gewebe abbauen möchte, sollte täglich trainieren. Geht es darum, Gewebe zu festigen, genügt ein Training alle zwei Tage.
Welche Fehler kann man beim Training machen?
Sie sollten sich vor dem ersten Training mit Ihrer Faszienrolle genau informieren, wie Sie die Rolle richtig einsetzen. Denn wer einfach drauf los trainiert, erreicht vielleicht nicht den gewünschten Effekt. Das gilt nicht nur für das Faszientraining, sondern ist auf jede Art zu trainieren zu übertragen. Auch beim Training mit Kurzhanteln ist dieser Effekt zu sehen.
Dies sind die häufigsten Fehler, die man beim Training mit der Faszienrolle machen kann:
Zu schnelles Rollen
Es ist wie bei jedem anderen Training: Wer die Sache zu schnell angeht, erzielt keinerlei Effekt. Seien Sie also nicht zu eifrig bei der Sache, sondern geben Sie Ihrem Gewebe die Chance, sich an den Druck zu gewöhnen.
Atem anhalten
Ihr Gewebe braucht Sauerstoff. Wer beim Training die Luft anhält, behindert die Flüssigkeitszirkulation im Gewebe. Außerdem: Ruhiges Atmen hilft dabei, tiefer in das Gewebe einzudringen.
Rollen über Gelenke
Vermeiden Sie unbedingt, mit Ihrer Faszienrolle über Gelenke zu rollen. Die Gelenkspalten können dadurch auseinander gezogen werden.
Rollen über den Lendenwirbel-Bereich
Unsere Lendenwirbelsäule verfügt über keinerlei Schutzzonen. Nur die Muskulatur schützt diesen Bereich. Dieser Bereich sollte entspannt bleiben. Rollt man mit einer Faszienrolle darüber, kann sich die Muskulatur verhärten. Die Muskeln in diesem Bereich kennen die Anspannung nicht. Außerdem kann durch direkten Druck auf die Wirbelfortsätze weiterer Schaden entstehen.
Rollen Sie daher lieber um diesen Bereich herum.
Welche Faszienrolle für den Nacken?
Twinball, Blackroll Mini, Twister oder Blackroll Ball – sie alle eignen sich für das Nackentraining. Immerhin hat der Nacken unseren rund 4 Kilo schweren Kopf zu tragen. Vor allem sitzende Tätigkeiten im Büro belasten die Muskulatur in diesem Bereich. Das liegt an folgenden Umständen:
- nach vorne geschobener Kopf
- Armarbeit vor dem Körper (typische Computerarbeit)
Die Schmerzen, die Sie dadurch spüren, kommen durch verspannte Muskulatur. Diese Verspannungen lassen sich mit einer Faszienrolle gut lösen. Bleiben die Schmerzen jedoch erhalten, sprechen Sie Ihren Physiotherapeuten darauf an.