Leben mit Arthrose: Nicht immer muss gleich operiert werden
Arthrose ist die meist schmerzhafte Versteifung des Gelenks. Ein gesunder Knorpel sorgt dafür, dass das Gelenk gleitfähig bleibt. Bei der Arthrose bildet sich dieser Gelenk-Knorpel zurück. Die Folge: Knochen reiben aufeinander, was Schmerzen verursacht.
Doch es gibt sehr effektive Behandlungsmöglichkeiten. Und nicht immer muss zwingend operiert werden.
Rund 5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Arthrose. Meist sind die Hände, die Knie und die Hüfte betroffen. Arthrose macht sich zunächst dadurch bemerkbar, dass man sich nach einer Ruhesituation (zum Beispiel morgens beim Aufstehen) steif fühlt oder Schmerzen hat. Wir unterscheiden in drei Kategorien:
- Anlaufschmerz
- Belastungsschmerz
- Ruheschmerz
Der Anlaufschmerz ist charakteristisch bei Arthrose. Er tritt in der Regel morgens oder nach langem Sitzen auf und legt sich bald wieder.
Der Belastungsschmerz tritt bei Überlastung eines Gelenkes auf. Meist spüren Sie ihn nur bei einer kurzzeitigen Belastung, etwa beim Treppensteigen. Haben Sie die Treppen geschafft, verschwindet auch der Schmerz meist wieder.
Der Ruheschmerz tritt, wie der Name schon sagt, in ruhigen Situationen auf. Etwa nachts beim Schlafen. Er ist ganz typisch für Arthritis oder Rheuma, kann aber auch bei fortgeschrittener Arthrose auftreten.
Stellen Sie diese Symptome bei sich fest, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Denn an dieser Stelle haben Sie mit Physiotherapie die allerbesten Chancen, dem Schmerz Einhalt zu gebieten.
Ist Arthrose heilbar?
Leider nein, weil der angegriffene, beschädigte oder zerstörte Knorpel sich nicht wieder regeneriert. Aber symthomatisch ist Arthrose gut therapierbar. Physiotherapeuten leisten hier eine wichtige Arbeit. Sie wissen genau, wie und wo gezielt zum Beispiel mit einer Wärme- oder Kälteanwendung geholfen werden kann. Auch die Bewegungstherapie lindert den Schmerz nachhaltig.
Arthrose und Arthritis – Gibt es einen Unterschied?
Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um eine schmerzhafte Entzündung der Gelenke. Einzig die Ursachen sind verschieden. Während es sich bei der Arthrose um eine degenerative Gelenkerkrankung handelt, handelt es sich bei Arthritis um eine Autoimmunreaktion des Körpers.
Arthrose | Arthritis |
Hier sind mechanische Überanspruchungen oder Fehlstellungen des Gelenks der Grund dafür, dass der Gelenk-Knorpel verschleißt. Dieser Knorpel soll eigentlich dafür sorgen, dass sich das Gelenk reibungslos bewegen soll. Nimmt der Knorpel Schaden und besteht die Belastung oder die Fehlstellung weiterhin, setzt sich eine Entzündung in Gang. Dadurch leidet der Knorpel noch mehr und über kurz oder lang können die Knochen angegriffen werden. | Die Arthritis ist eine Entzündung im Gelenk, die durch Krankheitserreger ausgelöst wird. Bakterien, Pilze – meist werden sie verschleppt und geraten so ins Gelenk. Typisch für eine Arthritis ist die Erwärmung und Schwellung des betroffenen Gelenks. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden immer mehr Gelenke betroffen. Besonders häufig entzünden sich Hand- und Fingergelenke. |
Betrifft Arthrose nur alte Menschen?
Bei weitem sind von Arthrose nicht nur ältere Menschen betroffen. Auch junge Menschen können diese Krankheit bekommen. Das liegt daran, dass der Knorpel eben nicht nur über die Jahre geschädigt werden kann, sondern auch durch Sport oder einen Unfall. Ruckartige Bewegungen (wie beispielsweise beim Fußball oder Handball) oder Zusammenstöße können den Knorpel verletzen. Auch Übergewicht kann die Gelenke strapazieren, ebenso wie eine falsche Körperhaltung. Mitunter spielen auch die Gene eine Rolle. All dies kann natürlich auch junge Menschen betreffen.
Freilich nimmt das Risiko für Arthrose im Alter zu, weil die Zellen im Knorpel dann die Funktion verlieren, neues Knorpel-Gewebe zu bilden.
In welchen Gelenken tritt Arthrose auf?
So bitter es ist: Arthrose kann in allen Gelenken auftreten. Die Wirbelsäule, die Schultern, Finger, Hüfte, Knie und Sprunggelenke – alle können von dieser schmerzhaften Krankheit betroffen sein. Der Verlauf einer Arthrose-Erkrankung ist nicht umkehrbar. Das heißt, dass betroffene Patienten ein Leben lang damit zu tun haben werden. Aber: Durch zielgerichtete Behandlung kann der Verlauf enorm verlangsamt werden. Wir behandeln viele Arthrose-Patienten, die trotz der Krankheit eine gute Lebensqualität genießen.
Was kann man bei Arthrose tun?
Solange der Patient wegen der Schmerzen noch nicht in der Lage ist Sport zu treiben, verschaffen diese Anwendungen Linderung:
- Massage
- Fango
- Wärmebehandlung
- Kältebehandlung
Sobald Sie aber wieder in der Lage sind, sich aktiv zu bewegen, sollten Sie in die Bewegungstherapie übergehen. Eine Möglichkeit ist das medizinische Gerätetraining. Wichtig ist, dass es sich um „sanfte“ Sportarten handelt. Unsere Geräte zum Beispiel simulieren die Bewegung unter Wasser und stellen damit eine ruhige und fließende Bewegung sicher. Das ist besonders verträglich bei angegriffenen Gelenken.
Auch Gymnastik, Tai-Chi, Yoga oder Aqua-Gymnastik verschaffen Linderung.
Achten Sie auf die richtige Ernährung
Die falsche Ernährung kann Arthrose-Schmerzen noch verschlimmern, weil bestimmte Nahrungsmittel und Ernährungsweisen den Verlauf der Krankheit beeinflussen. Außerdem führt die richtige Ernährung dazu, dass Übergewicht (überlastete Gelenke verschleißen schneller) reduziert wird. Entzündungen können mit der korrekten Ernährung verringert und der Aufbau des Knorpelgewebes verbessert werden. Daher sollten auf Ihrem Speiseplan weniger tierische Produkte stehen, sondern mehr Pflanzliches und Vitaminreiches. Das Gesundheitsportal Vital Fit & Gesund hat in diesem Zusammenhang ein neues Nahrungsergänzungsmittel getestet, das bei Gelenkschmerzen allgemein und bei Arthrose speziell helfen soll. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen aus rein natürlichen Quellen, die sowohl Schmerzen bekämpfen als auch die verloren gegangene Gelenksubstanz wiederherstellen sollen.
Die geeignete Ernährung kann die Arthrose zwar nicht heilen, wohl aber günstig beeinflussen und die physiotherapeutischen Maßnahmen begleiten. Auf Ihrem Speiseplan muss jedoch nicht gähnende Leere herrschen und es sollten durchaus leckere Speisen darauf stehen. So sollten Sie sich bei Arthrose ernähren:
-
- Reduzieren Sie ihren Fleischkonsum
- Wenig Eier
- Mehrmals pro Woche Fisch
- Verwenden Sie pflanzliche Öle, wie Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Rapsöl
- Viel Gemüse und Obst
- Weizen sollte durch Vollkorn ersetzt werden
- Viel trinken! Am besten Wasser oder Tee
- Kalzium (z. B. in fettarmer Milch) stärkt die Knochen
- Koffein, Alkohol und Nikotin – Sie wissen schon…
Hilfreich können Produkte der Grünlippmuschel sein
Wer sich auf die heilende Kraft der Natur verlassen möchte, sollte einmal die Grünlippmuschel, auch als Grünschalmuschel bekannt, ausprobieren. Aus dieser Muschel werden zahlreiche Produkte gewonnen, die auch bei Arthrose und Arthritis hilfreich sein können. Unter anderem wirkt die Grünlippmuschel entzündungshemmend, was sich auf das allgemeine Befinden sehr positiv auswirken kann. Eine Studie der Yonsei Medical Clinic Seoul wies im Jahr 2009 bereits nach, dass der Wirkstoff Lyprinol bei arthritischen Leiden die Symptome lindern kann. Die regelmäßige Einnahme führte nachweislich und messbar zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden bei Arthrose-Patienten.
Wenn es gar nicht mehr geht: Die OP
Werden die Schmerzen zu stark, ist eine Operation meist unausweichlich. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Arthroskopie | Bei der Arthroskopie werden überschießende Gewebewucherungen entfernt. |
Umstellungsosteotomie | So wird die Korrektur zum Beispiel von O- oder X-Beinen genannt. |
Künstliches Gelenk | Wenn der Knochen noch gut erhalten ist, kann der Einsatz eines Oberflächenersatzes nützlich sein. Ist die Qualität des Knochens nicht mehr ausreichend, kann ein komplett neues Gelenk eingesetzt werden. |
Kann man Arthrose vorbeugen?
Wie bei vielen Erkrankungen unseres Bewegungsapparates gilt: Sport ist immer gut! Je besser die Muskulatur die Gelenke stützt und zusammenhält, desto besser wird die Funktion der Gelenke unterstützt und der Knorpel entlastet. Neben regelmäßiger sportlicher Betätigung beugen Sie auch damit Arthrose vor:
- Vermeiden Sie Übergewicht
- Vermeiden Sie Überlastung, bzw. Fehlbelastung Ihrer Gelenke
- Genussmittel (Rauchen, Alkohol, etc.) belasten nicht nur unseren Bewegungsapparat, sondern sie bergen zahlreiche weitere Gesundheitsrisiken
- Ernähren Sie sich gesund